Donnerstag, Mai 30, 2002

Tschüüs


Der letzte Tag, die letzte Nacht. Als ich hier ankam, da war ich froh. Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl, das ich im Zug hatte. Es war frei, schwebend, offen, glücklich, gespannt. Vor allem gespannt auf die Menschen, die Nächte. Nach zwei Wochen war ich relativ ernüchtert. Die Stimmung war schlecht, die Leute einsilbig, die Läden teuer, von den Wohnungen mal ganz abgesehen.
Die Menschen. Ja, die Menschen. Komische Menschen. Ich war grantelnde, aber immer Herzen immer fröhliche Menschen gewöhnt. Menschen, die einem nicht den Rücken zudrehen, die einem Gesicht sehen, wenn sie mit einem sprechen. Die sagen, was ihnen nicht passt. Hier waren die Menschen anders. Rücksichtsloser, eingebildeter. Blender, Lügner, Schauspieler. So jedenfalls mein erster Eindruck. Aber dann geht man an der Alster entlang, sitzt im Mondschein an der Elbe, sieht die dicken Pötte an einem vorbei ziehen. Und man verliebt sich in diese Atmosphäre, will es gar nicht fassen, das man von Menschen umgeben ist, mit denen man nicht zurecht kommt.

Aber es gibt da auch die anderen. Sandra, Christiane, Ulli, Andreas, Matthias, Frigga, Steffi, Kristina, Alexandra, Stefan, Ronald, Anett, Annabell, Brigitte, Carmen, Cindy, Feli, Heinz, Lutz und vor allem Birgit, die mich die Hälfte der Zeit hier ausgehalten hat, obwohl sie wußte, das ich irgendwann gehen würde.

Nach zwei Jahren hätte ich gehen sollen. Aber so schnell gibt man nicht auf. Man kämpft weiter, auch wenn man weiß, das alles nur Fassade ist. In der Stadt, bei den meisten Menschen, und irgendwann auch bei einem selber.
Es tut mir trotzdem gerade ein wenig leid. Ich habe sehr schön gewohnt hier, und man fragt mich warum ich das alles aufgebe. Warum ich ohne rechte Zukunftsperpektive weg gehe. Die Antwort: Die Liebe ist weg. Wenn ich hier etwas sehe, dann sehe ich es mit Wehmut, nicht mehr Freude. Ich fühle mich wie jemand, der eine schöne Frau an seiner hat, und sie verlässt. Was hilft die ganze Schönheit, wenn man nicht mehr liebt?

Hamburg hat viel gebracht, aber auch sehr viel gekostet. So wie damals, so frei, so offen, so weltumgreifend werde ich die neue Stadt nicht betreten. Vielleicht ist das auch gut so.

Mittwoch, Mai 22, 2002

Umzug


Yeah - es geht los. Nächste Woche Freitag wird mein Krempel nach Berlin gebracht und in einem Monat habe ich dann sicher auch die passende Wohung dazu :)
Aber - das ist schon cool, was man alles in zwei Stunden organisieren kann. Solange dauerte es, bis ich a) eine Umzugsfirma hatte, b) einen Termin inkl. zwischenzeitlicher Einlagerung, Kartonanlieferung und Möbelpacker und c) einen Entrümplungsdienst, der mir meine alten Möbel abnimmt. Jetzt muss ich nur noch meine Sachen in die Kartons werfen, abwarten und andere Menschen arbeiten lassen. Ich gebe zu, das mir dieser Umzug gefällt.

Donnerstag, Mai 16, 2002

Knoten


Vielleicht MUSS man geistig mehrspurig sein um lieben zu können? Wäre zumindest eine Erklärung, warum sich so manches Paar findet und zusammenbleibt. Man wundert sich ja hier und da schon, wenn einem ein guter Freund seine neuste Flamme vorstellt.
Aber so leicht ist das mit der Sublimierung nicht. Ich habe mich gerne und oft Frauen verliebt, die sich in nicht eben geklärten privaten Verhältnissen befanden. Warum? Weil ich wohl dachte, das wenn ich diese Hürden überwinden kann, die Liebe wohl eine besondere sein müsse. Das ist natürlich Blödsinn, war mir auch klar, hielt mich aber nicht ab, es trotzdem zu tun, bis ich irgendwann mal die Schnauze voll hatte, und mich gefragt habe, ob es nicht auch noch eine andere Variante geben könnte.

Zumindest war ich schon ganz schön erschrocken, als ich feststellen durfte, dass die Liebe ganz und gar nicht allein nach romantischen Gesichtspunkten, sondern nach fast Freudscher Einfachheit funktionieren kann. Das machte für mich das Ganze auch erst mal komplizierter, zumal der Gedanke ja nahe liegend ist, dass die andere Seite genauso funktioniert. Aber passt das wieder dazu, dass man keine Projektionsfläche sein will? Und ist Liebe dann nur die gemeinsame, größtmögliche Reflektion der aufgestellten oder auch nur erdachten Projektionsflächen?

Hilfe...

Ergo ist einfacher, seine Projektionsflächen Projektionsflächen sein zu lassen. Man könnte so den Versuch starten, einfach mal zufrieden zu sein :)

Dienstag, Mai 14, 2002

Jetzt ganz frisch


Aus gegebenen Anlass, darf ich nochmal auf das schlechtgelaunteste, deutschsprachige Weblog aller Zeiten, geführt von einem grande Frankfurter Arschloch hinweisen. Hier gibt es das. Und in den Links jetzt auch.

Muss jetzt mal sein


Is it getting better
Or do you feel the same
Will it make it easier on you now
You got someone to blame
You say...

One love
One life
When it's one need
In the night
One love
We get to share it
Leaves you baby if you
Don't care for it

Did I disappoint you
Or leave a bad taste in your mouth
You act like you never had love
And you want me to go without
Well it's...

Too late
Tonight
To drag the past out into the light
We're one, but we're not the same
We get to
Carry each other
Carry each other
One...

Have you come here for forgiveness
Have you come to raise the dead
Have you come here to play Jesus
To the lepers in your head

Did I ask too much
More than a lot
You gave me nothing
Now it's all I got
We're one
But we're not the same
Well we
Hurt each other
Then we do it again
You say
Love is a temple
Love a higher law
Love is a temple
Love the higher law
You ask me to enter
But then you make me crawl
And I can't be holding on
To what you got
When all you got is hurt

One love
One blood
One life
You got to do what you should
One life
With each other
Sisters
Brothers
One life
But we're not the same
We get to
Carry each other
Carry each other

One...life

One