Freitag, Juni 29, 2001

Brechen


Muß ich die Pause, denn soeben fand ich dieses wundervolle Pamphlet im vielzitiertem Forum.
"Der Ausdruck Verbitterung wird sehr negativ verstanden, wenn er sich auf einen sozialen Kontext bezieht. In der Liebe dagegen scheint mir Verbitterung eher etwas Schönes, Positives zu sein. Wenn eine Liebesbeziehung in die Brüche gegangen ist und es bleibt Verbitterung zurück, dann ist das ein positives Zeichen, weil es das Gegenteil von Vergessen, Gleichgültigkeit oder einer Normalisierung der Beziehung bedeutet." (Francois Truffaut) Es ist - womöglich eher diffus empfundener- Respekt vor dem vergangnen Glück, der sogar Wolfgang Niedecken daran hindert, einfach hochzugehen und zu sagen: "Hallo, wie geht's? Weißt du noch, mit uns war's doch so schön!" Sich die Hand geben, als wäre nichts gewesen: eben das geht nicht, weil man einander ja nicht nichts, sondern alles war. Credits to Poser!
DonDahlmann

Donnerstag, Juni 28, 2001

¿¿¿


Das werden vier interessante Tage. Mehr sag ich nicht. Gibts dann erst später, die Auflösung. Nur so viel:Sie werden wahnsinnig wichtige Entscheidungen bringen. Und danach werde ich eine Krankenhauspackung Aspirin verbraten haben und mein Kopf wird sich endlich mal wieder um sinnvolle Dinge, wie dieses Weblog kümmern. Aber da ich keine Zeit habe, gibts auch nicht zu lesen. Aber ihr könnt Euch in der Zwischenzeit ja mal hier, hier, hier oder hier rumtreiben. (Die Überschrift ist albern, aber mir fiel nix anderes ein)
Don Dahlmann

Montag, Juni 25, 2001

zerstört, zerrissen, zerschmettert, zerfetzt


1. Meine Lotto Hoffnung
Tja - erst dachte ich heute morgen, ok, ich bleib liegen. Weil: Ich hab ja 36 Millionen Märker gewonnen. Dann dachte ich, hmmm, schau doch erstmal auf den Lottoschein. So fing der Tag dann schon irgendwie scheisse an.
2. Mein Konto
Nicht nur. daß sich nicht 36 Millionen Mark auf selbigen befinden - nein. Ich trage mich mit dem Gedanken, mir einen sündhaft teuren Motorroller zu zulegen. Hei, das wäre fein damit um die Kurven zu flitzen. Hei, das wäre doof, mein eben gesundetes Konto wieder wieder auf die Intensivstation zu verlegen, wo es künstlich beatmet werden muß.
3. Meine Gefühle
Selbst wenn man glaubt, man habe sich schon auf das allerletzte Fleckchen Hoffnung zurück gezogen. Man habe desweiteren sein Herz soweit abgedichtet, das auch ja nichts überbordendes den anderen belasten würde, und die Seele habe man soweit verschnürt, das nur noch an bestimmten Tagen ein winzig kleiner Seufzer des "Geachtet- Werden-Wollens" herausschlüpft, gibt es immer noch eine, die einem deswegen auch noch ein schlechtes Gewissen macht.
Don Dahlmann

Sonntag, Juni 24, 2001

Wieder da


Beim Ricard kam die rettende html Idee. Ist der Suff doch für was gut. Archive wieder up and running wie man so zu sagen pflegt.
Don Dahlmann

Weg


Die Archive sind mit der Umstellung aufs neue Design verschwunden. Jammer. Keine Ahnung warum. Auf dem Server sind sie, aber gefunden werden Sie nicht. Ich arbeite dran, aber gerade ist die Sonne raus gekommen und ich hetzte jetzt mal mit einem Ricard bewaffnet auf meinen Balkon. Prost.
Don Dahlmann

Freitag, Juni 22, 2001

Alles neu ohne Sonne


Naja. Nicht alles. Aber das Design ist was flotter geworden und gibt nun Raum für Links zu anderen Weblogs, die zur täglichen Ration gehören sollten. Der beschissene Sommer in Hamburg hat so immer hin was gutes. Während sich 3/4 der deutschen multikulturellen Gesellschaft in der Sonne aalt, darf der Norden wieder mal darüber sinnieren, wie die dick die Wolkendecke ist. Eigentlich müsste man hier ganze Generationen von Nobelpreis tragenden Schriftstellern hervorgebracht haben. Was soll man bei Regen auch sonst machen. Man könnte natürlich auch seine Familie abschlachten, aber das passiert in der Hansestadt erfreulich selten. Mag daran liegen, das sich normale Familien in Hamburg keine Wohnung mehr leisten können, und deswegen extra nach Niedersachsen ziehen. Aber ausser dem auf dem Deich schimmelnden Reiter hat man eher nix weltbewegendes geschrieben. Bewahrheitet sich also: Auch der Künstler an sich mag anscheind eher beständig warmes Wetter. (Jetzt bitte keine Diskussion mit dem Thema "Kreativ kann man überall sein". Mir ist heute einfach nach Hamburg-Bashing)
Don Dahlmann

Donnerstag, Juni 21, 2001

Die Wahrheit


Matte: hmmm... ****** wollte franziskas bild nicht sehen... komisch

Don: ja...das ist nicht eben charmant...aber dafür zahlt man ja schließlich auch die Miete, nicht?

Matte: pffff.... versteh einer die frauen...

Don: eben...undankbares Pack

Matte: die FHM ist übrigens teurer geworden

Don: scheisse....ist mir auch aufgefallen...aber alle guten Sachen kosten eben Geld.

Matte: richtig, war schon immer so. schon damals, als es noch yps gab

Don: Achja...gibts auch nicht mehr...schade das....damals verbrachte man seine Zeit noch sinnvoll mit basteln, anstatt mit Sex, oder dem Nachdenken darüber, warum man keinen hat...war damals irgendwie....besser?

Matte: anders...

Don: besser anders?

Matte: irgendwie anders....

Don: entspannter

Matte: ja, und man durfte fettige haare haben und keiner hat komisch geguckt

Don: genau! Und es war keine Schande Frauen zu hänseln!

Matte: das MUSSTE man sogar

Matte: und es gab tolle serien, wie "ein colt für alle fälle" oder "magnum"

Don: Jaja - damals...und heute. Was ist aus den starken Burschen, den jungen Eichen, den frisch gegossenem Stahl geworden? Nicht mal Frauen hänseln wir!

Matte: da wurde man beim zugucken nicht nur kurzweilig unterhalten - nein - man(n) konnte auch noch was lernen fürs leben

Matte: heute schalte ich den ferseher nur noch ein, wenn rhythmische sportgymnastik läuft

Don: Damals wußte man, das Frauen dazu da sind im Bikini in einer Schwingtür zu stehen und kaltes(!) Bier zu bringen!!!!

Matte: !!!

Don: Eben! Ansonsten waren alle guten Männer alleine, und waren glücklich dabei!!! So war das!!! Nimm nur Flipper!

Matte: genau! und lassie! hatte timmy jemals ne freundin? pffff!!

Don: Siehste!!! naja...Lassie war ne Hündin....

Matte: aber timmy nicht - außerdem waren das ja die 50er

Don: Stimmt... ach ja...damals...heute können Frauen Kampfsportarten und arbeiten!!!!!!!!!

Matte: da war das mit den gleichgeschlechtlichen beziehungen noch nicht so populär

Matte: und dann meinen sie, immer besser sein zu müssen im job! dabei ist uns männern das in wirklichkeit scheissegal, solange sie nur die klappe halten auf kommando

Don: eben....ich such grad was über Frauen und Autofahren

Matte: mann - jetzt fühle ich mich wie wolf heckmann, wenn er er sich nach einem durchzechten wochenende mal wieder in der montagskolumne der mopo ausgekotzt hat

Don: Heckmann, der alte Sadist

Don: hier....hah!!! http://members.tripod.de/Ickys_Welt/g_auto.htm

Don: das schöne ist: Je mahr man drüber nachdenkt, desto mehr kommt man dahinter das stimmt!!!

Matte: punkt 8 fand ich gut: ohne mich, aber mit pc in den urlaub... ******** hat nicht gelacht

Don: Frauen haben eben weder Humor, noch Verständnis für Männer...alles egoistische Menschen

Matte: genau

Don: schlimm das....und wir Männer hängen dran, nur wegen 10 Sekunden eines widernatürlichen Gefühls namens Orgasmus...früher, als wir noch Yps Hefte hatten, waren wir auch ohne glücklich

Matte: erst schleimen sie sich ein, finden alles ganz toll und lustig, was du machst, küssen den boden auf dem du wandelst, aber wenn du erstmal die hälfte der miete zahlst, bröckelt langsam die maske herunter hinter der sie ihr wahres gesicht verbergen

Don: so ist das...

Matte: hab ich schön gesagt, oder?

Don: Deswegen brauchen sie ja auch soviel Makeup

Matte: und dann wollen sie einem in der werbung noch erzählen, das "das bauen eines hauses in der natur des menschen liegt - miete zahlen aber nicht"

Matte: so ein dreck bringt frauen auf noch viel schlimmere ideen

Don: Ja - Nachtcremes zahlen, die ausser Wasser und Vaseline nix enthalten

Matte: den banken und versicherungen ist gar nicht bewusst, dass sie mit solchen sprüchen die letzte säulen des patriarchats untergraben, das sie an der macht hält

Matte: was reg ich mich hier eigentlich auf?

Don: Wir sollte einen Verein gründen...."Wider der unnatürlichen Beschäftigung der Frau!"

Don: Ach so sollte es sein.... wir sollten uns alle von den Fesseln der weiblich geprägten Beziehung lösen...Männer aller Länder! Emanzipiert Euch!!!

Matte: Steht auf, Verdammte dieser Erde....

Matte: schön zu sehen, das die bewegung noch lebt!

Don: Genau....seit 10.000 Jahren leiden wir... erst ist das Fell nicht groß genug, dann nerven sie mit religiösem Tand, dann vögeln sie mit Priestern, dann verbietet man das mal ein paar Jahrhunderte, und dann kommen sie mit Emanzipation...lächerlich

Matte: unglaublich

Matte: frechheit

Matte: skandalös

Matte: nicht mit mir

Matte: so, ich geh jetzt in die pofe... wir sehen uns, mann

Matte: man power

Don: Gut....grüß ******

Matte: ich werd mal rübergrunzen

Don: ..bis morgen...cu

Matte: cu

Gekürztes ICQ-Chat-Protokoll. Aufgezeichnet zwischen 23.30 Uhr und 00.40 Uhr am 21./22.06.2001. Weitere Teilnehmer: eine halbe Flasche [Rioja] (Don) und 2 Bier [Astra](Matte)

Don Dahlmann

Briefe, die ich gerne bekommen hätte II


Sehr geehrter Herr,

wir freuen uns, in Ihnen mitteilen zu können, daß Sie am letzten Wochenende den Lotto-Jackpot in Höhe von 36 Millionen Mark gewonnen haben. Es ist leider unerlässlich, das Sie mit Ihrem gültigen Personalausweis in der Lottozentrale Hamburg vorbeikommen. Nach der positiven Überprüfung Ihrer Personalien können Sie uns mitteilen, wie Sie Ihren Gewinn in Empfang nehmen möchten (Kleine Scheine, Überweisung auf ein schweizer Nummernkonto, McDonalds-Gutscheine, Investion in eine liberische Briefkastenfirma, Internet Start-Up Unternehmen)
Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch
Ihre Lottozentrale
Don Dahlmann

Briefe, die ich gerne bekommen hätte I


Komisch, selbst im Internet darf man nicht alles schreiben. Aber zum gegeben Zeitpunkt werde ich die Sternchen löschen (Spannungskurve!)
versprochen, gemacht
Lieber Jörg
es tut mir leid das ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, aber ich mußte nach nach dem Urlaub in den USA etwas Abstand gewinnen von Dir und auch von Frank. Ich fühle mich weit aus verwirrter, als ich es selber zu geben wollte. Eigentlich fand ich es völlig ok, wie ich mich in meinem Leben eingerichtet hatte. Es stimmte alles. Der Tagesablauf, die Freunde, die eigene Kreatitvität, die sich endlich wieder einmal meldete. Wie eine zarte Pflanze, die vorsichtig aus dem Boden lugt. Die Tage waren ausgefüllt, auch mit den Begegnungen, die wir hatten. Sie waren selten, Du hast Dich beschwert, aber mir reichten die wenigen Stunden, die wir miteinander verbrachten. Denn die Sehnsucht kann ja auch was schönes sein. Aber wenn man mal ein wenig Abstand zu den Dingen gewinnt, dann verdrehen sich die Perspektiven, und manche Dinge erheben sich aus einem Nebel. Einem Nebel, den man vorher noch nicht mal erkannt hat. Nun weiß ich, das ich den Abstand zwischen uns bewußt eingerichtet habe. Denn je näher du mir kommst, desto mehr verwirrst Du mich und das Leben, in dem ich mich doch gerade erst einfinde. Laß ich Deine Nähe zu, dann frißt sie mich auf. Aber schubse ich sie weg, dann habe ich das Gefühl zu verdorren. Dann fehlt mir Deine Stimme, Deine Wärme und Deine blöden sprachlichen Spielereien. Und dann würde ich Dich gerne an meine Brust drücken, Dich in mein Bett zerren und mit Dir am nächsten morgen aufwachen. Aber tue ich es, dann stelle ich mir selber ein Bein. Dann hebel ich meine Welt aus den Angeln. Muß das so sein? Kann das nicht einfacher sein? Kann man sich nicht einfach mit ein bißchen Abstand lieben, ohne das es direkt das Herz durchbohrt und man vor den Trümmern dessen steht, was man glaubte aufgebaut zu haben? Mit Dir geht das wohl nicht und mein eigenes Kartenhaus wackelt schon bedenklich. Das will ich nicht!!!
Es gibt keinen Schluß bei diesem Brief - ich weiß und ich will keinen.
Kuß
Kristina
Don Dahlmann

Mütter genest!


Habe heute Lotto gespielt. 36 Millionen Penunsen im Jackpot. Da konnte ich nicht nein sagen. Das an sich ist nicht schlimm. Viel schlimmer wäre es, wenn ich die Kohle gewinnen würde. Was macht man damit? Das ist eine lächerliche Summe. Ich glaube ich würde alles ans Mütter-Genesungswerk verschenken. Dann würde man mir vor jedem Mütter-Genesungswerkhaus ein Denkmal setzen, und tausende, ach was sag ich, Millionen und Abermillionen Mütter würden an einer bronzenen Kopie meinerseits vorbei laufen und mich freundlich anlächeln. In jedem Zimmer hing nebem dem Kreuz ein Bild von mir auf dem ich salbungsvoll und schützend über das Bett wache. Im Mütter-Genesungswerk Shop gäb es kleine Gipskopien von mir auf dem mein Name eingraviert wäre und auf der Webseite würde mein Ebenbild auf jeder Seite stehen. Kleine blondhaarige Mädchen mit strahlend blauen Augen würden mich in ihre Abendgebete einschließen, und mir danken, während ihre Mütter mit einem Stoßseufzer beim Bügeln täglich meinen Namen lobpreisen würden. Ich würde nachträglich Ehrenbürger irgendeiner Stadt und es gäbe eine Stiftung des Mütter-Genesungswerkes, die meinen Namen tragen würde. Dummerweise wäre ich dann auch pleite. Das muß ich nochmal durchdenken.
Don Dahlmann

Rettung in letzter Sekunde


Hui...das war knapp. Hatte meine Archive verschlampt und mich auf die Blogger Technik verlassen. Sicherungskopien der Texte natürlich nicht vorhanden. Aber man kann sich auf die feine Technik von Blogger verlassen. Wo gibts das noch? Dinge, die nichts kosten, und dennoch was taugen.
Don Dahlmann

Mittwoch, Juni 20, 2001

In Nietzsches Krallen


Ich hab mal gehört, das Dinge, die man sich lang genug wünscht, irgendwann in Erfüllung gehen. Ich habe mir lang genug gewünscht mal hormonlos durch die Gegend zu laufen. Frei von Gelüsten, die man an das weibliche Fleisch richtet. Also quasi schmerzfrei. Ich denke, ich habe es im Moment geschafft. Nicht so wie Nieztsche, der ja dann doch seine Schwester gevögelt hat, sondern wirklich frei. Aber wie das so ist mit der Freiheit, wenn man sie hat, weiß man nichts damit anzufangen. Wenn ich ein Liebespaar sehe, dann denke ich, ich beobachte Menschen, die an einer Krankheit leiden. Gleichzeitig kommt dieses gesellschaftliche Ritual in mir hoch, das mir versichert, das ich nicht ganz sauber denke. Weil - jeder liebt. Also muß ich ja auch. Und dann denke ich mir, das ich mir zu viel Gedanken mache. Über die Liebe. Aber diese Liebe, die wir für "richtig" halten, erscheint mir nur als ein Abklatsch der Spätromantiker, des 19 Jahrhundert. Wer will schon gerne nach Ritualen leben, die 150 Jahre und älter sind? Ovid hat das auch alles mal sehr klar definiert, aber wenn man seine Schriften liest, dann erscheint es einem weniger als eine Ode an die Liebe, denn mehr wie eine Gebrauchsanweisung.
Ich glaube, das 21. Jahrhundert braucht eine neue Form der Liebe. Weg von der erzwungenen Monogamie, weg von der "Bis-Ans-Lebens-Ende" Tradition, hin zu einer wirklich geistigen Vereinigung, die auch mal diese dämliche "Alles-geht" Sexualität hinter sich läßt. Die die Sprache mal Sprache sein läßt, und die Wärme in den Herzen zu ihrem Recht kommen läßt. Ich glaube, das diese Wärme allen Menschen inne wohnt, nur das man Angst hat sie zu zeigen. Die wirkliche Konzentration findet nicht statt, weil man viel zu sehr damit beschäftigt ist, zu scheinen, denn zu Sein. Das ist schade. Denn das ganze "Sein-wollen" verdeckt das, was man wirklich ist, und so kommt man sich nicht wirklich nahe.So vergleicht man nur das Spiegelbild, das man gerne sehen will. Man nähert sich noch nicht einmal annähernd dessen, was man zusammen wirklich sein könnte. Vielleicht hat Hermes Phettberg mit seiner Aussage auch Recht, wenn er sagt: (sinngmäß aus der Sendung letzte Woche zitiert, man verzeihe mir etwaige Mißverständnisse, aber so habe ich es verstanden) "Man kann sich nicht wirklich kennenlernen. Das Bild was man sich macht, ist das "kennen", aber es kann nie dem entsprechen, was den anderen wirklich ausmacht. Das kann man nie erkennen, denn man ist viel zu sehr damit beschäftigt das Bild dessen, was man sehen will, aufrecht zu erhalten. Dann scheint es besser zu sein, niemanden wirklich kennen zu lernen, weil man ihn ja doch nie richtig kennenlernen wird".
Don Dahlmann

Freitag, Juni 15, 2001

Gute Frage


Was macht Frauen unwiderstehlich? betty ist im Forum der Meinung, es seien Brüste und Handtaschen. Also hauptsächlich. Das ist nun wirklich schwer zu beantworten, und die gesetzte Gewichtung ist sicher nur eine Einzelmeinung, aber richtig widersprochen hat ihr keine/r. Nur Ergänzungen wie "nett", "können gut zuhören" und "haben Ersatzslips in der Handtasche" wurden als Leistung einer Frau verkauft. Aber der Ersatzslip macht sie ja (man möge mir verzeihen) nicht wirklich unwiderstehlich, zumal die Damen, wenn man sie näher kennen lernt, ja auch nicht oft in ihre Handtasche greifen und sagen "Schau mal, was für einen tollen Ersatzslip ich habe" und man(n) vor Verzückung nur noch Sternchen sieht und ein kleines willfähriges Opfer ist. Das Handtaschen neben Dramen, wahrscheinlich auch die Lösung aller Probleme dieser Welt beinhalten mag mir ja noch einleuchten. Warum Frauen aber immer Handtaschen in Form und Grösse von Fernreise Rucksäcken mit sich herum schleppen, ist mir nicht so klar. Auch nicht die Handtaschen Variante, die so klein ist, das ausser einer Packung Streichhölzer nix reingeht. Warum viele Hosen für Frauen keine Taschen haben, verstehe ich auch nicht, aber darum geht es jetzt auch nicht.
Neben den Tango tanzenden Hormonen (ab drei Bier Rumba) muß es ja noch was anderes geben. Ich behaupte, daß es Trinkfähigkeit in Zusammenhang mit Schönheit ist. Wenn eine Frau gut aussieht, dann denkt man oft: "Mann, die Frau sieht aber gut aus. Die wäscht sich die Haare wahrscheinlich nur mit Evian und lebt in der Woche von Yogi-Tee. Ihr abendliches zu-Bett-geh Ritual fängt um 20.00 Uhr an, weil sie ihren Körper mit 23 verschiedenen Cremes einreibt. Danach ist sie so erschöpft, das sie um 23.00 Uhr ins Bett fällt (nicht ohne noch ein paar Sätze eines frz.Literaten gelesen zu haben)." Aber das allein reizt ja nicht. Schöner finde ich es, wenn eine Frau gut aussieht und Wein oder sonstige Alkoholika wie ein Brauereipferd in sich reinstürzen kann. Und dann immer noch gut aussieht. Das macht eine Frau unwiderstehlich. Naja und Brüste.
Don Dahlmann

Montag, Juni 11, 2001

Elitäres Gehampel


Am Wochenende auf der Schabenparty im Club 8 geweilt. San Miguel getrunken (lecker). Da war so ein Österreicher dessen Name mir entfallen ist, der seine Photografien ausstellte. Thema: Hausschlachtung. Und weil Österreicher per se, und wenn sie mit einem Irokesenschnitt ausgestattet sind überhaupt, künsterlische Wahnsinnsmenschen sind, die das Wort Kunst noch vor dem Wort Mutter aussprechen konnten, und überhaupt ja eigentlich alle Österreicher Künstler sind, hingen die wenigen Anwesenden an Lippen des Österreichers. (Kleiner Einwurf: Das Thema "Wien, Wiener & Kunst" und kommt später noch mal dran)
Wo war ich? Achja, die Damen wie Herren hingen also am Künstler, der den Inhalt seiner roten Fotos preiste. Darauf zu sehen war ein Schwein in einem Wohnzimmer, welches vom Künstler persönlich dann auch im Wohnzimmer geschlachtet wurde. (Ehrlich) [Überhaupt: Interessant wieviel Google bei dem Wort auswirft] Na fein. Ein totes Schwein. Im Wohnzimmer. Ist das Kunst? (jaja, blöde Frage). Aber um das geht es mir nicht. Kunst kann ja seit den 60er Jahren alles sein. Egal. Aber das Publikum! Blonde Gymnasialstundentinnenm, bebrillt, nickten belesen und lamentierten und über den Sinn, mal wieder das häusliche, das Gemeine in der Kunst darzustellen. Und der Mut! Der Mut, sowas zu machen! Dreissig Meter weiter vom Club 8 ist der Hamburger Schlachthof. Da sollte man die blonden Geschöpfe an ihren Zöpfen hinziehen, einen Tag an einen Pfahl in dem Raum knebeln, in dem die Schweine und Rinder im Sekundentakt frisch geschlachtet und geteilt werden. Sollte helfen.
Achja: Nette Schabenmusik.
Don Dahlmann

Weg damit


Bitte: kann einer die Gebrüder Gottschalk aus dem Fernsehen entfernen? Ja? Danke!
Don Dahlmann

Freitag, Juni 08, 2001

Blöd-Sinn


Ach nicht immer ist das Leben leicht und locker wie ein Yes-Tortie. Schon gar nicht hat es ein Kerzchen drauf. Manchmal ist das Leben eher trocken wie Stück Sandkuchen, und man steht im Supermarkt des Dasein vor vollen Regalen, wie einem Samstagmorgen, nach einem üppigen Frühstück. Sattgefressen und völlig indifferent in der Entscheidung, ob und was man sich nun als nächstes zulegen soll. Die Regale mit den Erfahrungen sind voll gepackt, aber hier und da hat man schon reingriffen, sich am ein oder anderen überfressen, und manche Sachen packt man erst gar nicht an, weil man ja eh weiß wie sie schmecken. Also wartet man auf den großen Zulieferer, den Lebensmittel-Brauer, der einem neue Produkte unter die Nase reibt, die wirklich neu, gewaltig und exorbitant exotisch und exquisit sind. In der Zwischenzeit greift man zu bewährten, und den Dingen die nicht schmecken, aber trotzdem nicht weh tun. Irgendwann füllt man seinen Einkaufswagen der Seele nur noch mit sattsam bekannten Dingen und tausendmal gelebten Empfindungen und man weicht enttäuscht vor dem "Neuen" zurück, weil sich dahinter doch nur eine chemische Fratze verbirgt, die nichts mit dem zu tun hat, was die hübsche Verpackung verspricht.
Don Dahlmann

Donnerstag, Juni 07, 2001

Alles Leer


Das musste ja mal so kommen
Don Dahlmann

Mittwoch, Juni 06, 2001

NoNo


Es mag je eine gute Idee sein, vor dem zu Bett gehen einen Schluck Wein zu trinken. Ganz und gar nicht ok ist es aber, vor dem zu Bett gehen drei Eimer Wodka pur auf nüchternen Magen zu trinken. Da fühlt man sich am nächsten Morgen, als sei eine römische Legion samt ausgelatschten Sandalen über die Zunge maschiert und die Augen verdienen diesen Namen nicht. Aber das ist immer noch besser als Korn zu trinken, gell, M.?
Don Dahlmann

Sonntag, Juni 03, 2001

Kreisch


Das ist ja nicht zu fassen. Da schaut man alten Menschen in fernen Taiwan bei Tai Chi zu. Im Fernsehen. Bei Phönix . Fein, wie da 80jährige Damen die Beine hinter den Kopf verknoten, als wenn es kein Morgen geben würde. Und was hört man da im Hintergrund? Na? Diese Schreischranze Celine Dion mit ihrer Schnulze aus diesem Seenot Drama. Gibt es eigentlich keinen Ort mehr auf der Welt, an dem man mit diesem Gesang-Nippes aus dem Weg gehen kann? Nein?

Don Dahlmann