Freitag, August 31, 2001

Brumm, Brumm


Isore! Mensch! Es ist doch allgemein bekannt, das es ein unterirdisches Ministerium gibt. Das unterirdische Ministerium für Bürgerverwirrung und Desinformtation. Dort sitzen Menschen - sehr geheime Menschen - die den ganzen Tag nichts anderes machen, als sich Dinge einfallen zu lassen, die so unnötig sind, das sie wiederum uns den ganzen Tag so sehr beschäftigen, das uns nicht auffällt was wirklich hier in Staate los ist. Sie haben zum Beispiel die Waschmaschinen erfunden, die immer nur eine Socke klaut und ihre freien Mitarbeiter laufen durch die Gegend und klauen Kugelschreiber. Sie wollen und auf jeden Fall stecken Sie auch hinter der Sache von wo zum erstenmal um schließlich getötet zu werden. Aber das ist ja ein alter Hut. Das Brummen, das wir alle hören sind die unterirdischen Klon-Maschinen. Große Fabriken, in den eine neue, viel bessere und widerstandsfähigere Bevölkerung gezüchtet wierd. Aber viel mehr findet man auch noch in diesem Gästebuch, das der/die wundervolle Isore aufgetan hat. Großartig.
Don Dahlmann - der beitrag wurde vom ministerium für bürgersicherheit bearbeitet, AZ 234-453-fgr-01. wir sehen alles dahlmann!

Donnerstag, August 30, 2001

Tabubruch


Das was Rudolf Scharping da passiert ist, stellt einen Tabubruch sondergleichen dar. Das ein Promi gegen seinen Willen im Urlaub fotografiert wird, ist eine Sache. Doch bisher war das Privatleben der Politiker größtenteils tabu und wurde von der Presse nicht als Argument für oder gegen die Politik des jeweiligen angeführt. Das ist jetzt anders geworden. Denn während der Minister zweieinhalb Flugstunden von Berlin entfernt seinen Jahresurlaub genoss, stritt man sich in Berlin um den Mazodonien-Einsatz der Bundeswehr. Sollte ein Verteidigungsminister nicht bei seiner Truppe sein, wenn die sonst wohin versteckt wird? Kann man drüber streiten (wie über den ganzen dämlichen Einsatz). Wenn es nun geheissen hätte: Der Minister weilt im Urlaub, die Soldaten werden in den möglichen Tod geschickt - nun gut. Das ganze aber in der Bunte mit hübschen "Wasserspiele" Fotos zu garnieren, ist doch schon was anderes. Eine neuer Tiefpunkt des Journalismus? Das Fotos von allen möglichen Politikern in allen möglichen Situationen in den Giftschränken diverser Redaktionen liegen ist bekannt. Und es würde nicht wundern, wenn Stern/Focus/Max/Spiegel in den nächsten, wahlkampfgetränkten Monaten, noch mal einen auflagensteigernden Blick in den Schrank riskieren. Die Zeiten, in denen ein Journalist Franz Josef Strauss die Brieftasche in New York wieder aushändigt, die dieser bei einer Hostess vergessen hatte, sind nun wirklich schon lange vorbei.
Ob es aber die Qualität der Berichterstattung hebt, wenn nun in den offenen Hosenstall manches Poltikers gestiert wird, blebt abzuwarten. In den USA werden ja schon "Fehltritte" wie ein alkoholisierter Abend mit 18 Jahren unter Freunden dazu benutzt, Moral und politische Fähigkeiten eines Bewerbers in Frage zu stellen. Deartigen Hysterien gibt es hier zwar noch nicht, aber nach den Fotos von Scharping wird das wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen, wenn die Medien sich nicht selbst am Riemen reissen. Und das ist ja wohl eine noch grössere Utopie.
Don Dahlmann

Mittwoch, August 29, 2001

Briefe


Ich habe allerlei Bekanntschaft gemacht, Gesellschaft habe ich noch keine gefunden. Ich weiß nicht, was ich Anzügliches für die Menschen haben muß; es mögen mich ihrer so viele und hängen sich an mich, und da tut mir's weh, wenn unser Weg nur eine kleine Strecke miteinander geht. Wenn du fragst, wie die Leute hier sind, muß ich dir sagen: wie überall! Es ist ein einförmiges Ding um das Menschengeschlecht. Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bißchen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, daß sie alle Mittel aufsuchen, um es los zu werden. O Bestimmung des Menschen!

Aber eine recht gute Art Volks! Wenn ich mich manchmal vergesse, manchmal mit ihnen die Freuden genieße, die den Menschen noch gewährt sind, an einem artig besetzten Tisch mit aller Offen- und Treuherzigkeit sich herumzuspaßen, eine Spazierfahrt, einen Tanz zur rechten Zeit anzuordnen, und dergleichen, das tut eine ganz gute Wirkung auf mich; nur muß mir nicht einfallen, daß noch so viele andere Kräfte in mir ruhen, die alle ungenutzt vermodern und die ich sorgfältig verbergen muß. Ach das engt das ganze Herz so ein. -Und doch! Mißverstanden zu werden, ist das Schicksal von unsereinem.

Ach, daß die Freundin meiner Jugend dahin ist, ach, daß ich sie je gekannt habe! - ich würde sagen: du bist ein Tor! Du suchst, was hienieden nicht zu finden ist! Aber ich habe sie gehabt, ich habe das Herz gefühlt, die große Seele, in deren Gegenwart ich mir schien mehr zu sein, als ich war, weil ich alles war, was ich sein konnte. Guter Gott! Blieb da eine einzige Kraft meiner Seele ungenutzt? Konnt' ich nicht vor ihr das ganze wunderbare Gefühl entwickeln, mit dem mein Herz die Natur umfaßt? War unser Umgang nicht ein ewiges Weben von der feinsten Empfindung, dem schärfsten Witze, dessen Modifikationen, bis zur Unart, alle mit dem Stempel des Genies bezeichnet waren? Und nun! - ach ihre Jahre, die sie voraus hatte, führten sie früher ans Grab als mich. Nie werde ich sie vergessen, nie ihren festen Sinn und ihre göttliche Duldung.

mehr gibts täglich von den Werther-Briefen... schön, das!
Don Dahlmann

Dienstag, August 28, 2001

....wusch....


Gerade noch bei Malorama entdeckt... Deutsche Exilpresse im WW2. so - nun, aber sonst köpfen sie mich. Weiß immer noch keiner einen Job für mich in Berlin/Wien als Journalist?
Eingestellt von DonDahlmann Am/um

hetz....


Die wollen hier das ich arbeite! Die wollen das wirklich! Hilfe! Das geht doch nicht... aber sie bestehen drauf, das ich für mein karges monatliches Salär was tue. pffttt.... deswegen heute nur mal ein Link.
Eingestellt von DonDahlmann Am/um

Montag, August 27, 2001

Taxi fahren


Vielleicht kann man ja eine Stadt und ob einem diese Stadt sympathisch ist, an den Taxifahrern ablesen. In Hamburg wird man (besonders wenn man viel Gepäck hat) mürrisch aus dem Auto angeschaut. Wenn man dann keine Lust den ganzen Krempel auf dem Rücksitz unterzubringen und erwartungsfroh neben dem Taxi steht, schält sich der auch im Winter sonnenbebrillte Fahrer aus seinem an ihm festgewachsenen Sitz und öffnet mürisch den Kofferraum. Einsteigen, Ziel nennen, los fahren, kein Wort reden. Hanseatisches Understatement, bzw Arroganz. Auch wenn man nachts von A nach B fährt: Kein Wort. Nur stilles vorbeigleiten des Nachtlebens.
In München ist das ähnlich, man redet nicht, man fährt stur seinen Weg - allerdings muß man hier zusätzlich noch aufpassen, das man nicht vom Fahrer verprügelt wird, gibt man eine zu kurze Fahrstrecke an. Lieber nochmal um den Block fahren lassen...
Steigt man am Kölner Flughafen ins Taxi kann Pech haben. Entweder, man hat einen netten, kleinen stillen Fahrer, oder einen nicht stillen Beobachter der Innenpoltik. "Isch sach dat schon seit Jaaahren, esu kann dat nicht wiggerjon. Die müsse doch mal wat maachen, die da oben, ever die don nix. Mir zahlen die Steuern -soll isch ihnen mal sagen wat isch all zahl? Da wirste doch bekloppt....." usw. usf.
In Berlin erschien es mir bei meinem Stichproben wie letzten Samstag beobachtet. Taxi rangewunken, eingestiegen und bevor ich was sagen konnte: "Naaaa, wattn, schon keene Lust mehr uff ausjehen. Oder soll ich se noch woanders hinfahren, wa?" - "Äääh" - "Also ick kenn da ein paar supa Läden. Uff wat stehnse denn so? Wie, nicht mehr wech? Wat issn ditte, an sonem Abend. Ab nu, sie befehlen mir, ick fahre hahahaha. Jo, ick lebe ja in Friedrichshain, supa da, seit neun Jahren..."
Schön sind auch Taxifahrten auf dem Land. Letzten Zug genommen, zwei Uhr morgens am Bahnhof. Kein Taxi. Aber eine Werbetafel mit einer Nummer. Angerufen. Klingeln lassen. Sehr lange klingeln lassen. Sehr, sehr lange klingeln lassen. Ein Mann hebt hab: "Taxidienst, ja? Jaja, kommt gleich ein Wagen". Gewartet. Noch länger gewartet. Es geht auf halb drei zu. Da fährt ein Wagen vor. Ich steige ein. Drinnen: Ein Mann im Morgenmantel, sonst hatte er nix an. Er sei nunmal das einzige Taxi vor Ort, und er sei desweiteren leider nach meinem Anruf nochmal eingeschlafen und habe keine Zeit mehr gehabt sich umzuziehen.
Don Dahlmann

Zugfahren Teil 2354


Argh! Hin nach Berlin: perfekt, wundervoll, pünktlich. Moderner ICE der durch die Wälder huschte und eine tolle Klimaanlage hatte. Zurück: Nicht ganz taufrische tschechische Eisenbahnwaggons, welche schon eine bedenklich lange Fahrt von Prag nach Berlin hinter sich hatten und von huschen konnte da gar keine Rede sein. Auch nicht von Klimaanlage. Was bei 35 Grad im Schatten und einem knallvollen Zug eine interessante Studie für Soziologen ergibt. Tote hat es keine gegeben, aber der Zugchef traute sich nicht mehr durch den Zug zu gehen, besonderns nach dem die freundlichen Mitarbeiter der Mitropa sich gar nicht freuten wenn man sie besuchte, sondern kurzerhand wegen Ausverkauf den Laden dicht machten. In Hamburg angekommen war ich zumindest 3kg leichter, was ja auch keine schlechte Sache ist.
Don Dahlmann

Donnerstag, August 23, 2001

Who was hot, who not?


Wer war am 27.11.1980 in Deutschland Nummer Eins der Charts????

Na???


NA??????????????


Roland Kaiser - Santa Maria....

Woher ich diese absolut wichtige Information habe? Bitte hier entlang
Don Dahlmann

Mittwoch, August 22, 2001

Leiden online


Feine Sache, das. http://www.die-leiden-des-jungen-werther.de
Da kann man sich täglich einen Brief des Werther bestellen und fröhlich mitleiden. Wird ja bald November.
via freitags fish
Don Dahlmann

Dienstag, August 21, 2001

harlot's house


We caught the tread of dancing feet,
We loitered down the moonlit street,
And stopped beneath the harlot's house.

Inside, above the din and fray,
We heard the loud musicians play
The "Treues Liebes Herz" of Strauss.

Like strange mechanical grotesques,
Making fantastic arabesques,
The shadows raced across the blind.

We watched the ghostly dancers spin
To sound of horn and violin,
Like black leaves wheeling in the wind.

Like wire-pulled automatons,
Slim silhouetted skeletons
Went sidling through the slow quadrille.

They took each other by the hand,
And danced a stately saraband;
Their laughter echoed thin and shrill.

Sometimes a clockwork puppet pressed
A phantom lover to her breast,
Sometimes they seemed to try to sing.

Sometimes a horrible marionette
Came out, and smoked its cigarette
Upon the steps like a living thing.

Then turning to my love, I said,
"The dead are dancing with the dead,
The dust is whirling with the dust."

But she - she heard the violin,
And left my side, and entered in:
Love passed into the house of lust.

Then suddenly the tune went false,
The dancers wearied of the waltz,
The shadows ceased to wheel and whirl.

And down the long and silent street,
The dawn, with silver-sandalled feet,
Crept like a frightened girl.

Oscar Wilde.
Don Dahlmann

Montag, August 20, 2001

Geschenke


Hatte gestern die Gelegenheit in der Werbekarawane der HEW Cyclassics mitzufahren. Spirch: man fährt ungefährt 30 Minuten vor dem Feld in einer Kolonne die Strecke ab und wirft aus den Autos mit Werbegeschenken um sich. Das an sich war ja noch ganz lustig. Weitaus weniger komisch, war jedoch die Erkenntnis, das Menschen willens sind, sich gegenseitig für ein Frisbee umzubringen. Sicher, man hat sich schon für weniger getötet. Diese Irren waren derartig verrückt nach einem Stück Plastik mit Werbeaufkleber, das die hinteren Reihen die vorderen auf die Strasse gedrückt haben. Auch ohne Rücksicht auf Kinder, die, damit sie mehr sehen, eben meistens vorne stehen. Als Fahrer muß man höllisch aufpassen, das a) die Dame im Auto, die die Frisbees verteilt hat nicht rausgerissen(!) wird [Eine Werbehostess war nach dem Tag am beiden Armen mit blauen Flecken bedeckt], man b) nicht den Leuten über die Füsse fährt, da man sehr dicht an die Zuschauer ranfahren muß und c) das einem keiner vors Auto läuft. Desweitern greifen einem die Leute permanent ins Auto um irgendwas zu "ergattern". In so einer Situation, mit einer Traube von Menschen um den Wagen herum, blickte ich zufällig nach vorn, als ich sah, wie eine Gruppe Erwachsener ein kleines, vielleicht vierjähriges Kind zur Seite schob, das stolperte und direkt vor meinen Wagen fiel. Das Auto rollte nur, aber selbst das erschien mir als zu schnell. Es müssen Zentimeter gewesen sein, die das Kind davor bewahrt haben, von dem 2 Tonnen schweren Cabrio überrollt zu werden. Schnell griff eine Mutter nach unten, zerrte das Kind zur Seite und drückte es an sich.
Es war reines Glück, das ich in dem Moment nach vorne schaute, reines Glück. Und dafür bin ich sehr dankbar.
Don Dahlmann

Freitag, August 17, 2001

Süss


Keine Zeit. Muß weg. Alles voller Honig.
Don Dahlmann

Donnerstag, August 16, 2001

Wunderschön


Danke! Das hier ist eine so wundervolle und schöne Geschichte, ich hätte weinen können. Sie riecht nach Sommer, nach Kindheit, nach Glück und Ruhe, nach Wärme nach Geborgenheit. Vielleicht berührt sie mich auch deswegen, weil ich keine Grosseltern hatte. Nicht in diesem Sinn. Ein Großvater starb als ich keine zwei Jahre alt war, eine Grossmutter, da war ich vier oder fünf. Der andere hatte sich mit der Familie zerstritten, und fand erst kurz vor seinem Tod zurück, und meine verbliebene Grossmutter saß 20 Jahre lang den ganzen Tag in ihrer Wohnung und jammerte darüber wie schlecht es ihr ging. Dabei war sie gar nicht krank, aber sie wurde es dadurch.
Ich weiß also nicht, wie das ist, Grosseltern zu haben. Aber ich kann es mir dank der Geschichte zumindest wieder vorstellen.
Don Dahlmann

Mittwoch, August 15, 2001

Bibber


So ein bißchen Angst habe ich hier und hier schon :-)
Don Dahlmann

Verbissene Jungmänner


Ich widerspreche ja äußerst ungern, geschätzte Melody aber das finde ich als etwas pauschal. Weder Frauen noch Männer haben heutzutage einen Grund in einen Topf mit Reissnägeln zufallen, wenn sie die 30 überschritten haben. Auch fallen ihnen nicht automatisch Flugzeuge auf den Kopf oder sie werden von Tigern zum Mittag verspeist.
Diese Gedanken fussen auf einem verblichenen Weltbild, kommen aus einer Zeit, als man noch Backfisch und Jungfer sagen konnte. Die Aussage, das es eher die Männer sind, die verbittert durch die Gegend laufen, kann ich nicht nachvollziehen. Welchen Grund hätten sie? Das sie "keine abbekommen" haben? Warum sollte man seine Liebe nicht erst mit 40 Jahren finden? Aber Verbitterung hin, Frust her. Der Frust kommt ja zumeist nicht zustande weil man "keine/n" abbekommt", sondern weil man mit seinen Vorstellungen scheitert.
Entspannung ist angesagt. Die Werte wandeln sich, auch die, die dafür zuständig sind welche Art von Beziehung man leben will. Es ist eine Binsenwahrheit, daß das Gerede vom "Partner fürs Leben" in den meisten Fällen eben Gerede ist. In der Art in der die Geschwindigkeit, die Reize in unserem Leben sich erhöhen, in der Art entwickeln wir auch neue Wünsche, Hoffnungen, Gefühle, Möglichkeiten. Manch ein Partner mag da mitmachen, manch einer nach einer Zeit eben nicht. Also wechseln die Partner schneller, als das früher der Fall.
Ob das generell so positiv ist, weiß ich nun auch nicht. Doch bieten diese "Wahlmöglichkeiten" auch einen Ansatz, Liebe und Beziehungen in einem anderen Licht zu betrachten. Denn oft liebt man gar nicht mehr, weil man lieben will, sondern weil man das Gefühl, es wird von einem fordert. Und gerade wenn man die 30 überschritten hat, tauchen diese Forderungen immer mehr auf. Dann wird Liebe, bzw. der feste Partner fast zu einem Konsumprodukt, das man/frau eben hat, ähnlich wie das Auto, der 4Sterne Gefrierschrank und das Tageszeitungsabo. Was dahinter steckt ist dann das Verlangen nach Bestätigung, nach Sicherheit, nach Projektionsfläche. Richtiger wäre vielleicht: Weg vom Sicherheitsdenken, weg von der Projektion, weg vom reinen "Nehmen", hin zu einem Ansatz, der darauf aufbaut zu geben, der den Kopf mehr in den Vordergrund stellt, was man erreichen kann, wenn sich zwei Welten vereinen und trotzdem unabhängig bleiben. Und das empfinde ich als einen sehr positven Ansatz im Leben, das ja nicht vorbei ist, wenn man die 30 überschritten hat.
Don Dahlmann

Dienstag, August 14, 2001

Hach ja


Wenn meine Emailbox nicht so nett gefüllt, das Handy nicht ab und an fröhlich piepte, ich glaube ich wäre heute leicht durchgedreht. Dazu dieser wundervolle Text von Isore, nebst ein paar Strahlen Sonne, lassen die Arschmarkrele namens Arbeit schnell vergessen. Aber ich wär jetzt gern woanders.
By the way: Weiß jemand von einem netten Job in Wien? Oder Berlin?
Eingestellt von DonDahlmann Am/um

Die Gedärme der Habsburger


Zugfahrt überlebt. Keine kegelnden Damen. Aber dafür wundervolle virtuelle Begleitung. *seufz*
Wien ist wundervoll. Man muß eine Stadt einfach lieben in der man ein "sechszehner Blech" bestellen kann, und ein Bier bekommt. Außerdem haben sie merkwürdige Beerdigungsmethoden gehabt, damals. Man baute einfach eine große Kammer unterhalb des Stephansdom und schüttete die Leichen einfach rein. Hat man aber schnell wieder gelassen, das es doch auf Dauer irgendwie unangenehm roch. Kardinäle werden dagegen in Kupfersärgen aufbewahrt. Sehr schön auch: Könige hat man auseinander gepfriemelt (wenn sie tot waren). Das Herz in die eine Kirche, den Körper in eine andere und die Eingeweide in einer hübschen Konservendose in eine dritte Kriche. So kann halt nix wegkommen. Also steht man da in den Katakomben eingezwängt zwischen den Därmen der Habsburger, was ja auch mal ein schönes Gefühl ist, und wird an Särgen und gestapelten Knochen vorbeigeführt. Zarte Gemüter sollten vielleicht vorher auf die Sachertorte verzichten.
Don Dahlmann

Donnerstag, August 09, 2001

Hochfahren


Die Zeit beschäftigt sich mit alten und neuen Computern und deren Reaktionszeit.
Ich muß ja gestehen, daß das Hochfahren des Computers so was wie ein Ritual geworden ist. Anmachen, in die Küche gehen, was zu trinken oder Essen holen, Post durchschauen, wiederkommen, PC fertig. Währenddessen piepst und pfeift es aus dem Rechner, und man begrüßt die Lebenszeichen, die einem mit der Umwelt verbinden freudig. Die Nabelschnur zum Internet wird angelegt und los gehts. Man holt seine Mails, man trifft an virtuellen Plätzen nette Menschen, mit denen man sich stundenlang unterhält
In den nächsten Tagen werde ich nicht mehr in diesen Genuss kommen. Denn am Wochenende fahre ich in eine Stadt die ich nicht kenne (Wien), treffe Menschen die ich noch nie gesehen habe, und werde bei einer Dame wohnen, deren Name ich noch nicht mal weiß. Und alles sind Menschen, die ich nur aus dem Internet kenne.
Um sowas zu haben, müßte ich eigentlich nur mal bei meinen Nachbarn klingeln, die ich auch nicht kenne. Aber das wäre ja zu einfach.
Don Dahlmann

Mittwoch, August 08, 2001

Religiöser Wahn


Heute gibt es in der Welt einen Kommentar von Hannes Stein über die Attentats-Politik Israels zu lesen. Israel verfolgt seit einigen Jahren schon die Strategie, mit gezielten Mordanschlägen Hamas oder Fatah Führer ins Jenseits zu befördern. Man kann über diese Politik eine Menge denken, aber diese „Rechtfertigung“ ist doch sehr gewagt. Ein Auszug aus dem Kommentar:

„Aus religiöser Sicht ist gegen eine solche Politik absolut nichts einzuwenden. Nirgendwo in der Bibel steht geschrieben: "Du sollst nicht töten" - die richtige Übersetzung dieses Gebots lautet: "Morde nicht". Töten in Notwehr ist nach jüdischem Rechtsverständnis genauso erlaubt wie nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch. Der Talmud bestimmt: "Wenn dich jemand umbringen will, so stehe du früher auf und töte ihn zuerst." Die katholische Theologin Elizabeth Anscombe hat deutlich gemacht, dass dies im Prinzip auch für ihre Religionsgemeinschaft gilt: Das Christentum sei "eine strenge und praktikable Religion", und seine Moralität sei jene des Alten Testaments.“

Ich will nicht den gordischen Knoten, den Israelis und Palästinenser beiderseitig geschnürt haben, aufdröseln. Das sich beide Seiten im staatlichen wie religiösen Wahn umbringen, ist schließlich deren Sache, so unverständlich dies für unser Werte- und Geistessystem auch sein mag..
Völlig inakzeptabel sind dann aber solche Versuche das „Auge um Auge“ Prinzip auf einen moralischen Schild zu stellen. Auch die „Welt“, bzw. deren Autor Hannes Stein, sollten bemerkt haben, das man 3000 Jahre alte Moralvorstellungen nicht mehr wirklich modern sind, und das gerade die Rechtfertigung auf religiöser Basis, die Ursache für weitere Taten auf beiden Seiten ist.
Irgendwann spielt es keine Rolle mehr, wer der Verursacher all dieser Tragödien ist, ob es eine religiöse oder staatliche Rechtfertigung für all das Blut gibt, sondern nur noch, wie man das Leid stoppen kann. Das ganze Blutvergießen wird in Israel nicht durch die Religion oder die Politik beendet, sondern nur durch die Müdigkeit der Menschen, die keine Lust mehr haben, jeden Tag zerfetzte Leiber am Strassenrand zu sehen und die keine Angst mehr haben wollen, wenn sie Bus fahren.
Don Dahlmann

Dienstag, August 07, 2001

Lecker


Neulich bin ich in einer Newsgroup über Lyrik, über diesen hübschen Text gestolpert. Leider habe ich das Ding nur so kopiert, ohne Autor... also falls einer denjenigen kennen sollte, dem ich die Lorbeeren aufpropfen kann....

Truthahn mit Whisky
Zutaten:
Man nehme einen Truthahn von fünf Kilo (für 6 Pers.) und eine Flasche Whisky. Dazu Salz, Pfeffer, Olivenöl und Speckstreifen.

Zubereitung:
Truthahn mit Speckstreifen belegen, schnüren, salzen, pfeffern und etwas Olivenöl dazu geben. Ofen auf 200° einstellen. Dann ein Glas Whisky einschenken und auf gutes Gelingen trinken. Anschliessend den Truthahn auf einem Backblech in den Ofen schieben. Nun schenke man sich zwei schnelle Gläser Whisky ein und trinke wieder auf ein gutes Gelingen. Das Thermostat nach 20 Minuten auf 250° stellen, damit es ordentlich brummt. Danach schenkt man sich drei weitere Whisky ein.

Nach halm Schdunde öffnen, wenden und den Braten übersachn. Die Fisskieflasche ergreiff unn sich eins hinner die Binde kipp. Nach ´ner weiteren albernen Schdunnde langsam bis zzum Ofen hinschlendern und die Trude rumwenden. Darauf achtn, sisch nitt die Hand zu vabrenn an die scheiss Ohfndür.
Sich waidere ffünff odda siehm Wixki innen Glas sisch unn dann unn so.....

Die Drute weehrent drrei Schduunnd (is´auch egal) waiderbraan unn all ssehn Minudn pinkeln gehen.
Wenn üerntwie möchlisch, ssumm Truhthahn hinkrieschn unn den Ohwn aus´m Viech ziehn.
Nommal ein Schlugg geneemign unn anschliesnt wida fasuchen, das Biest rauszukriegen.

Den vadammtn Vogel vom Boden auflesen unn uff ner Bladde hinrichten.
Uffbasse, dass nit ausrutschn auffm scheissfettischn Küchenbodn. Wenn sich drossdem nitt fameiden - fasuhn widda aufsuschichtnodersohahahaissallesjaehscheissegal!

Nun ein wenig schlafen und am nächsten Tag den total verbrannten Truthahn mit Mayonnaise und Aspirin kalt essen.
Don Dahlmann

Salbader


Gerade frisch rein....Handwerklich was machen, das tut auch mal gut. Sich die Finger verletzen, sich endlich mal wieder einen Schraubendreher so richtig ins Nagelbett rammen. Dort hin, wo's weh tut. Sich selber spüren als Handwerker, als Mann. Eins werden mit dem Körper und seinen Schmerzen. Das ist schön.
Mehr gibts hier.
Don Dahlmann

Jobs


Oha - auf der Suche nach einem neuen Job in Berlin (yes - Hamburg geht mir auf den Senkel, ich muß mal wieder die Stadt wechseln) fand ich unter dem Begriff "Redakteur" bei Versum gerade folgendes Kleinod: Erotikdarsteller/innen gesucht!  Sie arbeiten von Zuhause aus. Tel. 017X-4897052 (Fixum und Prov.). Offenbar glaubt man nach den Pleiten der New Economy da fündig zu werden. Aber, wie bitte schön, kann ein Erotikdarsteller zu Hause Geld verdienen? Alleine!?!
Don Dahlmann

Montag, August 06, 2001

Mal was neues


Ok - nachdem sich nicht nur Singbluesilver über die fehlenden permanent Links beschwert hat, habe ich sie nun eingebaut. Und ich habe das ganz alleine gemacht und bin jetzt stolz wie Oskar. Das ist zwar nicht vergleichbar mit der Laune von Frank, aber im Gegensatz zu meiner Stimmung in den letzten Wochen ist es verdammt guter Zustand.
Don Dahlmann

Sonntag, August 05, 2001

kleine fluchten 2


und dann war dieser tag
dieser eine verdammte tag
als plötzlich das sein in einem loch verschwand
einfach so - ohne sich abzumelden
ließ mich zurück an meinem küchentisch
ohne aussicht mit brummenden kühlschrank
und all das bier die toten sänger
die schwarzweiß gemälde
die brennend dort auf dem boden lagen
von der endlichkeit eingeholt
außer sich vor lachen biegen sie sich

warum nicht diese letzte kleine flucht
nicht nur für ein paar stunden
dort hinaus aus dem fenster mit dem wind
dort hinaus mit mit der kalten phantasie
die unbedeutent langweilig schon in meine richtung schaut
und langsam zieht sich diese sehnsucht
langsam kriecht die feuchte leere durch den körper
könnte ich sie doch vertreiben

dann rückt es näher
kriecht, schleicht, schleimt so unbeholfen
über die krümmel eines längst vergessenen frühstücks
rollt über den teller mit diesen spuren
liegt vor mir
so unendlich rein und weiß
so unendlich schön
und alles wird zur spannenden einmaligkeit
so wie beim ersten mal als es nur ein spaß war
nur mal eben so wie alles andere
einfach mal vergessen können
hinfort fliehen
gemeinsam lagen wir da und doch
einsam in unserer phantasie
verlassen in der kleinen flucht
Don Dahlmann

Freitag, August 03, 2001

Zellulitis


"Gaza-Streifen interessiert mich nicht. Ich habe selber Problemzonen genug". Hübscher Text auf der Webseite der leider eingestellten tussi-deluxe.
Don Dahlman

Danke, Infoseek


In den Referrern zu diesen Seiten fand ich einen Besucher der über Infoseek hierhin gestolpert ist. Immerhin fand man mich auf Platz 42. Allerdings stimmte mich die Suchanfrage "sex+mit+tieren" etwas nachdenklich.
Im ürbrigen sind die Besuchsstatistiken der Seite kein Geheimnis. Einfach oben links auf das kleine bunte Feld klicken.
Don Dahlmann

Mittwoch, August 01, 2001

Zug fahren


Jaaahaha... Heimchen hat ja sooo recht. Ich fahre ja mangels Auto auch sehr viel und vor allem sehr gerne Zug. Aber die wunderschöne, interessante, gut duftende, spannende, intelligente Frau hat sich auch noch nicht neben mich gesetzt. (Dabei bin ich - und ich nehme an Heimchen auch, selber wunderschön, interessant, gut duftend, spannend und intelligent). Aber das scheint ein Naturgesetz zu sein. Wunderschöne, interessante, gut duftende, spannende und intelligente Frauen gehn schnurstracks an einem vorbei, oder steigen erst gar nicht in den Zug, weil sie einen unglaublich reichen Freund haben, der zwar stinkt, uninteressant und blöd ist, aber sie mit einem Cabrio durch die Gegend kutschiert.
Mein schönstes Erlebnis hatte ich vor einigen Monaten, als ich von Bonn nach Hamburg fuhr. Der Zug war recht leer und ich setze mich an einem Tisch. Doch schon der nächste Halt ließ mich dieses bereuen. Denn es stiegen 7 Damen mittleren Alters hinzu, die keinerlei Zweifel daran ließen, das sie
a) besoffen wie wankende russische Tanzbären waren und
b) einem Kegelclub angehörten
Die Damen (naja Damen) drapierten sich um mich herum und zögerten nicht einen Augenblick Stammesgesänge von sich zu geben. Ich hätte nie gedacht, das es Lieder mit 14 Strophen gibt, die sich ausschließlich mit der Vorhaut beschäftigen. Tatsächlich gab es auch noch einen Verkupplungsversuch der Damen. Sie hätten es gerne gesehen, wenn ich (der sich verzweifelt bemühte hinter der "Zeit" Schutz zu suchen) mit dem 48-jährigen Trudchen, die noch "voll im Saft stehen" würde, eine leidenschaftliche Affäre begonnen hätte. Meine panische Lüge, ich sei aber sowas von schwul, wurde mit den Worten, "Die hat noch aus jedem einen Mann gemacht" beiseite gewischt. Da fürchtete ich mich schon etwas. Doch die Erwähnung eines "Markus mit dem strammen Arsch" ließ die Damen einen Moment in Erinnerungen schwelgen und ich nutzte die Gelegenheit zur Flucht in den Speisewagen.
Nächste Woche fahre ich nach Wien. Neun Stunden hin, neun zurück. Also bitte meine Damen: Junger Mann (34), gutaussehend, nicht arm, in fester Anstellung sucht weibliche Zugbegleitung zwecks spannender Unterhaltung...
Don Dahlmann